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Falschaussage
Bei einer Senkung des Umwandlungssatzes sind al­le Ver­si­cher­ten von Ren­ten­sen­kun­gen be­trof­fen. Dagegen abgesichert werden nur die «Ärms­ten».
Richtigstellung

Bei einer Senkung des Umwandlungssatzes wären nur 14% der Ver­si­cher­ten betroffen

Einen falschen Eindruck, es seien alle Versicherten betroffen, konnte bekommen, wer die Are­na vom 25. No­vem­ber 2022 anschaute. Es handelt sich um ein an­schau­li­ches Bei­spiel für halb­wegs sach­lich kor­rek­te und den­noch ir­re­füh­ren­de Be­richt­er­stat­tung.

Fakt ist: Wenn der BVG-Min­dest-Um­wand­lungs­satz ge­senkt wird, sin­ken die Ren­ten nur bei den­je­ni­gen Ver­si­cher­ten, die le­dig­lich mit dem BVG-Mi­ni­mum ver­si­chert sind. Für al­le an­de­ren spielt das kei­ne Rol­le. Kon­kret be­trifft dies et­wa 14 Pro­zent al­ler Ver­si­cher­ten. Da­bei ist es prin­zi­pi­ell ir­re­le­vant, ob ei­ne ver­si­cher­te Per­son einen ho­hen oder ei­nem tie­fen Lohn er­zielt. Ent­schei­dend ist, dass le­dig­lich das BVG-Mi­ni­mum ver­si­chert wird und kei­ne Sp­ar­bei­trä­ge dar­über hin­aus ein­ge­zahlt wer­den. Von Aus­nah­men ab­ge­se­hen trifft das in der Tat je­doch auf die Per­so­nen mit tiefe­ren Löh­nen zu.

Um Ren­ten­kür­zun­gen auf­grund der Sen­kung des  BVG-Min­dest-Um­wand­lungs­sat­zes zu ver­mei­den, sol­len die da­von di­rekt Be­trof­fe­nen rich­ti­ger­wei­se Aus­gleichs­zah­lun­gen er­hal­ten. Wür­den sol­che Aus­gleichs­zah­lun­gen an mehr als die be­trof­fe­nen 14 Pro­zent ge­tä­tigt, käme dies ei­ner Ren­ten­er­hö­hung gleich. Die­se müss­te von den jün­ge­ren Ge­ne­ra­tio­nen be­zahlt wer­den und wür­de da­mit das Ziel, die­se Um­ver­tei­lung zu re­du­zie­ren, tor­pe­die­ren.

Aus­ge­rech­net in ei­nem «Er­klär­vi­deo» der Are­na wur­de am Frei­tag be­haup­tet, dass der Na­tio­nal­rat bei der Re­form im We­sent­li­chen nur für  Tief­lohn­emp­fän­ger sol­che Aus­gleichs­zah­lun­gen vor­sieht, al­le an­de­ren aber leer aus­ge­hen. Die­se Aus­sa­ge ist, wie wir oben ge­se­hen ha­ben, zwar halb­wegs kor­rekt. Sie führt aber in die Ir­re. Denn es ent­steht der Ein­druck, es sei­en al­le Ver­si­cher­ten von Ren­ten­sen­kun­gen be­trof­fen, man wol­le aber nur die «Ärms­ten» da­ge­gen ab­si­chern. Kein Wun­der, dass so­zi­al en­ga­gier­te Per­so­nen «auf die Bar­ri­ka­den» ge­hen, wenn sie so in die Ir­re ge­führt wer­den. Sol­che Ir­re­füh­run­gen er­schwe­ren des­halb die Re­form und die Dis­kus­si­on dar­über.

Tat­sa­che ist, dass nie­mand ei­ne Ren­ten­ein­bus­se er­lei­den wird, wenn nur die 14 Pro­zent Aus­gleichs­zah­lun­gen er­hal­ten.

Und es wä­re gut, wenn das auch ge­nau so ge­sagt wür­de.

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